![]() |
||
Wir waren schon mal da. Ein riesiger Biergarten unter Kastanien, mit dem üblichen
Biergarten-Kies. Eigentlich alles ganz so wie in Bayern. Der Wirt und das Personal aber
Italiener und dementsprechend alle lustig und freundlich. Ich habe die billigste Pizza
der Karte bestellt: Pizza Marguerita mit Tomaten und Käse für 4,50 Euro.
Es kam eine tellergroße herrliche Pizza. Dünner Teig, darauf Tomaten und eine dicke
Schicht von geschmolzenem Käse. Der italienische Ober fragte mich, ob ich Parmesan möchte.
Auf mein ja, kam er nach zwei Minuten mit einer riesiger Schüssel voll geriebenen Parmesans
und schüttelte mir genau so viel über die Pizza, bis ich halt sagte. Dazu tranken wir
(meine liebenswerte Begleiterin Esther uns ich) einen Liter Mineralwasser, San Pellegrino,
wie es sich gehört und das für 4 Euro. Auch o.k. für Münchner Verhältnisse.
Esther aß hausgemachte Nudeln mit Tomatensoße. Ebenfalls ein riesiger ovaler Teller voll,
hervorragend gewürzt und mit feinem Geschmack. Ohne erst fragen zu müssen, stellte uns der
Ober mit nettem Grinsen dann auch gleich einen Korb voll italienischen Weißbrots
(war gratis) auf den Tisch.
Der Italiener führt das Lokal seit mehreren Monaten (lange Jahre vorher trieb dort eine
schmuddelige Wirtschaft ihr Unwesen) und bisher ist alles vom Feinsten. Preiswert und
wirklich in einer Qualität, die bei den anderen Italienern, die ich hier in der Gegend
kenne, nach seinesgleichen sucht. Bei Regen kann man drinnen sitzen. Mein Tipp für
italienisches Essen mit direktem S-Bahn Anschluss im Norden Münchens!
PS: Wir haben das Lokal am nächsten Mittag gleich noch mal getestet und da war es fast
noch besser!
Guten Appetit wünscht Richard Aicher! 19.6.2002
Kostprobe der Süddeutschen Zeitung vom 8.März 2004 (Auszüge)
Wer am S-Bahnhof Allach aussteigt und den Vorplatz betritt, kann sehr wohl der Meinung sein,
dass man hier nicht leben kann: Busse, ein Parkplatz, ein ehemaliger Hochbunker, dann etliche
Discount-Märkte, recht trist alles. An einer Ecke dann die Trattoria OLIVE, die von außen
auch nicht gerade durch Schönheit besticht. Früher soll das eine ziemlich übel beleumundete
Kaschemme gewesen sein, die ein anständiger Allacher nie betrat. Seit ein paar Jahren muss
kein Mensch mehr zurückschrecken, wenn er die Trattoria betritt.......
.....hat sich die OLIVE als sehr sympathisches Lokal entpuppt. Die Kellner sind ausgesprochen freundlich und fix; manchmal spielt einer den Clown, hält sich aber sofort zurück, wenn er merkt, dass keine Albernheiten erwünscht sind. Das Angebot, vor allem das der Tageskarte, besteht tatsächlich nicht nur aus den 08/15-Gerichten, wie sie an jeder zweiten Straßenecke zu finden sind. Als Primi gab es beispielsweise hauchdünn geschnittenes Entenbrustcarpaccio mit gebratenen Pilzen (7,50) in einer Balsamicosauce, die so zart gehalten war, dass die Ente wirklich noch nach Ente schmeckte. Auch die gratinierten Jakobsmuscheln auf Ruccola-Radicchio- Salat (9,50) hatten unter der leichten Käseschicht Biss und Eigengeschmack behalten. Ebenfalls etwas weg vom Üblichen war der Tintenfischsalat mit roten Zwiebeln gepaart (8,50). Die Tagliolini mit Krebsfleisch (8,50), dekorativ im Krebspanzer angerichtet, waren ein Gedicht, und die Portion so groß, dass sie locker für zwei reichte....... ...... Bei den Desserts kann man mit etwas Glück auf wahre Köstlichkeiten stoßen, wie etwa auf Ravioli, mit Mohn gefüllt und im Fett gebacken (4,00): eine Todsünde wert. |
||